Man muss das Licht sehen...
 
 
 
 
 

 
 
 
 

 

Es ist eine der Nächte, 
in der sie auf dem Bahnhof des Lebens
aus dem falschen Zug steigt.
Wieder mal.
Sie ist geübt in Wiederholungen.
Ihr ganzes Leben besteht aus Wiederholungen.
Obwohl sie nicht viel Gepäck hat,
trägt sie schwer daran.
Ihr gebrochenes Herz wiegt jedes Mal schwerer.
Sie hat Angst.
Angst davor, dass ihr Leben schneller zu Ende ist,
als sie es leben kann.
Ihr Leben...
es hat ihr so viel versprochen und so wenig gehalten.
Ist das immer so...?
Fragend blickt sie ihren Tränen hinterher,
die im fahlen Mondschein 
eine geheimnisvolle Spur hinterlassen.
Ein Lebenszeichen...?
Tränen als Entspannungsbad für die Seele.
Sie taucht darin ein,
während ihr Zug weiterfährt... in die Vergangenheit.

An der Station ihrer Kindheit steigt sie aus.

Ein Lächeln huscht über ihr Gesicht.
als sie sich erinnert.
Ein kleines Licht... ein Hoffnungsschimmer!
 
 

copyright © rena lessner / 27. august 2009
foto © max heinle

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